Schöpferisch sein, heißt das Leben als Kunstwerk zu erfassen.

Kunsttherapie ist eine nonverbale Therapieform, in der künstlerische Techniken, wie z.B. Zeichnen, Malen, Gestalten, Tanzen oder Musizieren, im Vordergrund der therapeutischen Arbeit stehen. Die Kunsttherapie nutzt die heilende, kreativitätsfördernde und ressourcenaktivierende Kraft des künstlerischen Gestaltens. In einem schöpferischen, therapeutischen Prozess werden der Ausdruck von inneren Bildern, Gefühlen, Gedanken, Vorstellungen und Erfahrungen ermöglicht.

 

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Diese Gestaltungen können als Spiegel für bewusste und unbewusste psychische Prozesse und Zustände angesehen werden. Ein Gefühl wie z.B. Angst oder Wut in einer Zeichnung dargestellt zu haben, ermöglicht, mit der gewonnenen Distanz, nämlich von Außen auf das Bild (Gefühl) schauen zu können, eine neue Sichtweise zu diesem Gefühl zu bekommen. Der Blick von Außen oder auch ein Perspektivenwechseln verhelfen, die Beziehung zu diesem Gefühl zu verändern.

Durch das kreative Gestalten können Identitätsgefühl, Autonomie und Selbstwert gesteigert, Ressourcen und Selbstheilungskräfte aktiviert und Entwicklungsmöglichkeiten gefördert werden.

Wesentlich in der Kunsttherapie ist der Übergang vom Wollen ins Tun. Sie führt den Menschen durch die Selbstmotivation aus seiner oft starren Position (Krise) heraus in eine andere, neue, gesündere Position. Über den Weg der Kunsttherapie werden Gewohnheiten bewusst und dadurch Denk- und Handlungsmuster in einen neuen Kontext gesetzt. Durch den ersten Schritt des Ausdrucks, den Prozess des Gestaltens, entsteht eine wesentliche Einstellungsveränderung.