Psychotherapie in der Natur

Die Idee des Wald-Geh-sprächs ist mir während einer Wanderung am Berg gekommen. Könnte eine Therapiestunde nicht auch mal im „Grünen“ stattfinden? Ich selber bin sehr gern und oft in Bewegung und in der Natur.

Die meisten von Ihnen kennen vermutlich das Phänomen „sich in Gedanken im Kreis zu drehen“, wir kommen auf keine Lösung, wir „stecken“ im wahrsten Sinne fest.

Setzen wir uns im wahrsten Sinne mit einem Thema oder Konflikt in Bewegung, „machen wir uns auf den Weg damit“ so setzen wir damit auch unsere Gedanken in Bewegung und ermöglichen so das Finden von stimmigen Lösungen.

Der Weg als Metapher

Der „Weg“ ist ein uraltes Symbol für den Lebensprozess, einerseits für den Lebensweg, andererseits für den inneren Entwicklungsprozess. „Sich auf seinen Weg zu begeben“, oder „seinen eigenen Weg gehen“ meint deshalb auch den Prozess der Selbstverwirklichung anzustreben, dessen Ziel die Entwicklung der individuellen Persönlichkeit ist. Auf dem Weg durch das Leben und in Annäherung an uns selbst und unsere innere Wirklichkeit sind wir analog zum Beschreiten eines mitunter steinigen, abenteuerlichen, manchmal sogar unangenehmen Weges Gefahren ausgesetzt, müssen Hindernisse und Schwierigkeiten überwinden, geraten auf Irr- und Umwege oder gar in Sackgassen, in die Nähe von Abgründen, entdecken Neues und Unbekanntes, empfinden unser Leben als ein Labyrinth der Irrungen und Wirrungen, bis wir unser Ziel und unsere Mitte erreicht haben. Oft müssen auch Entscheidungen für einen und gegen einen anderen Weg gefällt werden (Scheideweg, Weggabelung), denn geradeaus verlaufen die wenigsten Wege.

Das „Sich auf den Weg machen“ wird aus mythologischer Sicht als der Weg eines Transformationsprozesses verstanden. Unser Lebensweg ist weitaus mehr als bloßes Unterwegssein. In ihm werden all unsere Gedanken, Reflexionen, Entscheidungen, Verantwortlichkeiten, Träume, Wünsche und Sehnsüchte gebündelt, eben alles, was uns als Menschen ausmacht. Nur ein Mensch kann sich bewusst dazu entscheiden, sich auf den Weg zu machen.

In unserer Alltagssprache beschreiten wir permanent metaphorische Wege. Treffen wir eigene Entscheidungen und suchen nach Handlungsalternativen gehen wir neue Wege, scheinen diese erfolgreich zu sein, bestätigt man uns, wir seien auf dem besten Weg. Lassen wir uns in unserem Tun nicht behindern, gehen wir unseren eigenen Weg, erneuern wir verloren gegangene Kräfte, befinden wir uns auf dem Weg der Besserung.

Schwierigkeiten sind Steine, die wir in den Weg gelegt bekommen, sodass wir unser Ziel oft nur auf Umwegen erreichen, behindern wir andere in ihren Entscheidungen, stehen wir ihnen im Weg. Will uns jemand fördern, ebnet er uns den Weg und Hindernisse sind dazu da, sie aus dem Weg zu schaffen. Und oft sind es die Menschen, die in unseren Augen vom rechten Weg abgekommen sind, denen wir nicht so recht über den Weg trauen und denen wir lieber aus dem Weg gehen.

Der Weg ist somit eine der beliebtesten Metaphern für das Dasein des Menschen, für seinen Lebensweg.

Angebot & Preise

Die Wald-Geh-Spräche werden individuell nach Wunsch im Rahmen einer Psychotherapie als eigene Termine vereinbart.

Dauer der Einheiten: 50-100min

Ort: wird in der Therapiestunde bekanntgegeben

Kosten: €120,-/50min (oder €240/100min)

Erforderliche Ausrüstung: Wasserflasche/Getränk, Wander- oder Sportschuhe (für Waldwege), ev. Wind-/Regenjacke